💛 Wie Kinder erst Sicherheit testen, bevor sie den Bildschirm verlassen

Wenn dein Kind kurz vom Bildschirm zu dir rüberschaut –
auch nur für eine Sekunde – dann ist das kein „Nebenbei-Blick“.
Es ist ein Sicherheits-Scan.

Eine stille innere Frage:

„Ist es gerade sicher, zu dir rüberzukommen?“
oder noch feiner:
„Ist dein Körper weich genug für mich?“

Bevor ein Kind Nähe zulassen kann, checkt sein Nervensystem,
ob du gerade Landefläche oder zusätzlicher Stress bist.

Es fragt nicht: „Will ich Mama?“
sondern: „Hält Mama mich gerade aus?“

🌱 Warum Sicherheit immer vor Nähe kommt

Das kindliche Nervensystem kann nicht gleichzeitig auf Schutz und auf Verbindung eingestellt sein.
Es ist immer entweder – oder.

Solange Schutz aktiv ist, ist Beziehung noch nicht erreichbar.

Der Bildschirm ist dann wie ein kleiner innerer Ruheplatz:
kein Blickkontakt, keine Bewertung, keine Erwartungen.

Um diesen Platz zu verlassen, braucht ein Kind keine Ermahnung
es braucht Weichheit.

🔍 Wie Kinder prüfen, ob du innerlich erreichbar bist

Diese „Tests“ sind oft so leise, dass wir sie leicht übersehen:

  • ein kurzer Seitenblick

  • ein scheinbar zufälliges Räuspern oder Geräusch

  • ein kleines Herüberrutschen auf dem Sofa

  • ein Spielzeug, das „zufällig“ in deine Nähe gelegt wird

  • ein leises „Mama?“ – ohne echte Frage dahinter

All das bedeutet:
„Kann ich einen Schritt näher kommen, ohne innerlich abzustürzen?“

Kinder prüfen nicht deine Liebe –
sie prüfen deine Kapazität.

Nicht: „Liebst du mich?“
Sondern: „Hast du in dir gerade Platz für mich?“

🧭 Drei Arten von Sicherheitstests

1. Mini-Blickkontakt
Das Kind liest dein Gesicht:
Augen weich oder angespannt?
Stirn offen oder hart?

2. Energie-Check
Nicht was du sagst, sondern wie du atmest, wie du sprichst.
Klingt es nach Einladung – oder Druck?

3. Körpernähe testen
Ein leichtes Anlehnen, Schubsen, eine Berührung.
Zieht dein Körper sich innerlich zurück – oder öffnet er sich?

✅ Was passiert, wenn der Test „bestanden“ wird

Sobald dein Körper ein weiches, stilles „Ja“ sendet –
(meist über deinen Atem, deinen Blick oder einfach dein Nicht-Wegschieben) –
beginnt im Inneren des Kindes Oxytocin zu wirken.

Nicht, weil du etwas „tust“.
Sondern weil du wieder berührbar bist.

Der Körper spürt:
„Hier falle ich nicht um, wenn ich näher komme.“

🤲 EFT-Perspektive

In der Emotionsfokussierten Therapie nennen wir das Joining:
Du gehst innerlich zuerst zu deinem Kind,
bevor du etwas von deinem Kind erwartest.

Die Botschaft lautet nicht:
„Komm raus aus dem Bildschirm.“
Sondern:
„Ich verstehe, warum du ihn gerade brauchst.“

Dieses innere Gesehenwerden öffnet die Tür –
noch bevor ein Wort gesagt wird.

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(Und wenn du mal tiefer verstehen willst, warum sich alles so schwer anfühlt:
📖 Optionaler Blog-Artikel  (so wie dieser hier) mit dem berühmten „Ahhh… jetzt verstehe ich mich ein bisschen besser“-Gefühl.)

🌅 Morgen (Tag 5)

Morgen geht es darum, welche Serien/Shows Kinder wirklich regulieren –
und welche sie komplett überfluten.
Und wie du Bildschirme mit Bindung nutzen kannst, statt gegen sie.

Denn:
Der Bildschirm ist kein Feind der Bindung –
er ist manchmal einfach ihr Vorraum.